Angewandte Forschung zu Wasserstofftechnologie

Forschung - Hochschule

Der Landkreis Esslingen steigt in die Wasserstofftechnologie ein und beschafft für seine Straßenmeistereien zwei Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge. Die Hochschule Esslingen steht mit ihrer Expertise in Sachen Wasserstofftechnologie beratend zur Seite. Das Projekt ist Teil eines erfolgreichen Wettbewerbsbeitrags und wird von Bund und Land mit mehr als einer halben Million Euro gefördert.

Nach der Beschaffung des ersten batterieelektrischen Lastkraftwagens für die Straßenmeistereien im Herbst vergangenen Jahres macht der Landkreis Esslingen nun einen weiteren, großen Schritt in Richtung emissionsfreie Straßenmeisterei: Für den Fuhrpark werden zwei Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge beschafft. Mit dem Einstieg in die Wasserstofftechnologie nimmt der Landkreis eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein und sieht sich bei der erfolgreichen Ausrichtung auf Zukunftstechnologien auf dem richtigen Weg.

Die Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse (ZGM) von 4,6 Tonnen werden im Projekt „Emissionsfreie Straßenmeisterei (LKES²)“ als Pilotserienfahrzeuge für den Landkreis aufgebaut. Bei dem Projekt kooperiert der Landkreis mit der Hochschule Esslingen / Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität (INEM) und Partnern aus der regionalen Wirtschaft.

„Mir war es immer wichtig, nicht in Konzepten zu verharren, sondern zu handeln. Unser Projekt ist beispielgebend für die Innovationskraft der Unternehmen, Einrichtungen und Hochschulen in unserem Landkreis. Mit solchen Projekten können wir Impulse für eine erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels setzen“, sagt Landrat Heinz Eininger.

Wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele

Professor Dr. Ralf Wörner unterstützt das Projekt von Seiten der Hochschule Esslingen. Der Professor für Fahrzeugtechnik in der Automobilwirtschaft betont die Bedeutung der Brennstoffzellentechnologie für den Klimaschutz: „Wasserstoffbasierte Anwendungen im Verkehrssektor ermöglichen eine Abkehr von Treibhausgas- und Lokalemissionen und stellen somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der bis 2030 gesetzten Klimaziele dar.“

Nach der Zusage der Fördergeber war der Weg frei zur Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Landkreis und dem Unternehmen Elektrofahrzeuge Stuttgart (EFA-S) mit Sitz in Zell unter Aichelberg. Dort werden ein Doppelkabinenfahrzeug mit Pritsche sowie ein Mannschaftstransportwagen mit dem Antriebstrang der Wasserstofftechnologie hergestellt. Bereits im ersten Halbjahr 2022 wird der erste Brennstoffzellen-Lastkraftwagen dann in den Straßenmeistereien des Landkreises zum Einsatz kommen.

Zwar sei ein rein batterieelektrischer Antrieb kostengünstiger und weniger aufwändig, „sollen jedoch Lastkraftwagen elektrisch angetrieben werden, die täglich mehr als 500 Kilometer weit fahren, ist auf absehbare Zeit die Ergänzung durch Brennstoffzelle und Wasserstofftanks notwendig. Ansonsten würde das Gewicht der nötigen Batterien die Nutzlast der Lkw zu stark einschränken“, sagt Bastian Beutel, der Geschäftsführer von EFA-S. In den Straßenmeistereien des Landkreises zeige sich beispielhaft, dass für unterschiedliche Fahrzeugprofile unterschiedliche Antriebsstränge sinnvoll sein können.

Die Vorteile dieses Fahrzeugkonzepts liegen nach Einschätzung der Experten in Wissenschaft und in der Praxis in den sehr guten Marktperspektiven der Fahrzeuge. Diese können nicht nur in Straßenmeistereien zum Einsatz kommen, sondern bilden auch das klassische Nutzungsspektrum eines Fahrzeugs in kommunalen Bauhöfen ab.

Bestehende Wasserstoff-Tankstellen nutzen

Ein wesentlicher Vorteil dieses Fahrzeugkonzeptes liegt darin, dass die bestehenden Wasserstoff-Tankstellen mit 700 bar genutzt werden können. Im Landkreis Esslingen sind solche Tankstellen bereits in Wendlingen und am Flughafen in Stuttgart in Betrieb. Weitere Tankstellen werden in den nächsten Jahren entstehen.

Weitere Informationen

Pressemeldung des Landkreises Esslingen

Kontakt: Prof. Dr. Ralf Wörner von der Hochschule Esslingen, INEM

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