Wasserstoff – ein Element, das für die Zukunft steht. Ist es doch ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Die große Bedeutung von Wasserstoff für Branchen wie Verkehr, Transport oder Industrie wurde kürzlich auch bei einem Symposium deutlich, zu dem die Hochschule Esslingen im Rahmen der WOCHE DES WASSERSTOFFS geladen hatte.
„Die Hochschule Esslingen zeichnet sich durch zukunftsorientierte Forschung und Lehre aus - Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zählen zu den strategischen Schlüsselthemen, die unser Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität (INEM) zusammen mit Praxispartnern vorantreibt,“ begrüßte Prof. Dr. Gabriele Gühring, Prorektorin für Forschung und Transfer der Hochschule Esslingen die zahlreichen Gäste, die trotz Hitze angereist waren.
Als Auftakt des Symposiums „Hochschule Esslingen: Kompetenzzentrum für eine Wasserstoffregion“ führte Prof. Dr. Thomas Rohrbach die sachkundigen Besucher zunächst durch das Brennstoffzellenlabor und erläuterte die vielfältigen Möglichkeiten des gut ausgestatteten Lehrlabors. Eine Reihe von Promovierenden und weiteren Angehörigen des Mittelbaus stellte anhand von Postern ihre interessiert aufgenommenen, in Kooperation mit Industriepartnern durchgeführten Forschungsprojekte vor.
Hochschule und ihre Partner stellten aktuelle Projekte vor
Im anschließenden Vortragsteil präsentierte die Hochschule ihr breites Repertoire der Forschung und Lehre im Bereich Wasserstoff: Einleitend verdeutlichte Dr. Oliver Ehret die Notwendigkeit, anspruchsvolle regulative Vorgaben auch durch innovative Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zu erfüllen, und zugleich die Transformationsprozesse der regionalen Wirtschaft zu unterstützen. Prof. Dr. Ralf Wörner, Leiter des Instituts INEM, illustrierte die Forschungserfolge der Hochschule anhand des Aufbaus von Brennstoffzellennutzfahrzeugen und stellte das Lehrprogramm Wasserstoff auf Master- und Bachelorebene vor. Als externe Forschungspartnerin stieß Dr. Sophie Lohmann (IREES) eine Akzeptanzumfrage zu Wasserstoff an und bezeugte die gute Vernetzung der Hochschule.
Im Vortragsteil „H2-Aktivitäten regionaler Unternehmen und weiterer Hochschulpartner“ kam eine beeindruckende Bandbreite heterogener, aber in der Verfolgung marktvorbereitender Wasserstoffaktivitäten einiger regionaler Schlüsselakteure zu Wort. Christoph Diehn (terranets bw) stellte die Planungen der Gasindustrie zur Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff vor. Dr. Taj Kanga (Wirtschaftsförderung Region Stuttgart) berichtete, wie sich das laufende Großprojekt H2 GeNeSiS auf Basis einer Wasserstoffpipeline zu einer Keimzelle für eine regionale Wasserstoffwirtschaft entwickelt. Daran anknüpfend erläuterte Dr. Daniel Lust (Stadtwerke Stuttgart) die Baufortschritte der verschiedenen Infrastrukturelemente des „Green Hydrogen Hub Stuttgart“. Steffen Raff (Stuttgarter Straßenbahnen) berichtete vom Einsatz von Brennstoffzellenbussen und Wasserstofftankstellen im ÖPNV. Felix Mayer (Green Hydrogen Esslingen) schloss mit Ausführungen zum Elektrolysebetrieb in Esslingen die Reihe von Hochschulpartnern ab, welche bereits heute als Teilhaber einer Wasserstoffregion agieren.
Paneldiskussion verdeutlichte strategische Bedeutung von Wasserstoff
In einer von Dr. Oliver Ehret moderierten Paneldiskussion wurden Zukunftsperspektiven einer Wasserstoffregion Esslingen diskutiert. Die Teilnehmer Walter Feeß (Fa. Heinrich Feess), Dr. Andreas Kopp (Netze BW), Axel Kübler (Landkreis Esslingen), Prof. Dr. Ralf Wörner und Jörg Zou (Stadtwerke Esslingen) vertraten wiederum regionale Schlüsselakteure und verfügen über geballte Fachkompetenz. Plädoyers für ein rasches und entschlossenes Handeln zur Etablierung einer Wasserstoffregion Esslingen kamen ebenso wie Forderungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Tragen. Während sich noch kein gemeinsames Verständnis über konkrete Schritte zur Schaffung einer Wasserstoffregion abzeichnete, wurde die große strategische Bedeutung von Wasserstoff offensichtlich. Weitere zukünftige Austauschformate wurden als zielführend erachtet, bei deren Ausgestaltung die Hochschule Esslingen eine zentrale Rolle einnehmen kann.
Abgerundet wurde das Symposium mit einem gemeinsamen Networking und Ausklang. Zudem waren ein von der Hochschule mitentwickeltes Brennstoffzellennutzfahrzeug und mehrere Brennstoffzellen-Pkw vor Ort. Eine Auswahl von Fachzeitschriften und Broschüren erweiterte das Wissensangebot.
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