Von der Idee bis zum fertigen Produkt

Studium - Fakultäten

Simon Josenhans ist begeisterter Fahrradfahrer und hat vor seinem Maschinenbau-Studium an der Hochschule Esslingen den Radsport sogar im Verein und im Radteam betrieben. Bei seinen Touren durch die Landschaft nutzt der 24-Jährige regelmäßig sein Handy, um die Route mithilfe des GPS festzulegen oder weitere Fitnessdaten zu messen. Das ist für ein strukturiertes Training wichtig. Nur wie lässt sich das Handy sinnvoll an das Fahrrad anbringen? Ein vernünftiger Handyhalter sollte her. Und da der Student kein brauchbares Teil gefunden hat, ist er auf die Idee gekommen, selbst eines zu entwickeln. „Was der Markt bietet ist unpraktisch, unsicher, unsportlich, umständlich oder nicht kompatibel“, sagt der Student.

Unterstützung erhält der junge Mann in dem Anwendungsmodul Kunststofftechnik bei Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Guth. Simon Josenhans begeistert Nadine Göbel und Luca Bross für seine Idee und sie bilden eine Projektgruppe. Gemeinsam entwickeln die drei Studierenden einen praktischen, leichten und gleichzeitig stabilen Handyhalter aus Kunststoff für das Fahrrad. Von der Idee über die Konstruktion bis hin zur Fertigung und den Tests der Prototypen ist es ein langer Weg. Mehr als ein halbes Jahr tüfteln die Nachwuchs-Ingenieure an dem Produkt. Dabei probieren Josenhans und seine Kommilitonen verschiedene Kunststoffe aus. Wegen Corona konnten sie den 3D-Drucker der Hochschule leider nicht nutzen. Daher haben sie unterschiedliche Hersteller mit verschiedensten 3D-Druckverfahren angefragt und die Ergebnisse verglichen.

Der Kunststoff ist dünn, leicht und gleichzeitig stabil

Am Ende entscheidet sich das Projektteam für einen Kunststoff, der leicht und gleichzeitig stabil ist. Der Handyhalter besteht aus zwei Teilen: einer nur 3,8 Millimeter dünnen Platte, die auf das Smartphone oder die Smartphonehülle geklebt wird. Die Platte rastet in das zweite Teil ein – die eigentliche Halterung. Diese lässt sich mit einem Klemmring einfach an den Fahrradlenker anbringen. Da sich die Platte um 90 Grad drehen lässt, kann das Handy quer oder hochkant ausgelesen werden. „Unser Handyhalter „Right2Ride“ ist aerodynamisch, leicht, sieht gut aus und ist auch noch robust“, macht der junge Mann schon mal Werbung.

Wie geht es für die Truppe weiter? Mit der Hilfe eines Sponsors hat das Team bereits die ersten Prototypen anfertigen lassen. Nächstes großes Ziel ist es, ein Video zu drehen. Auch bei Instagram sind die Erfinder schon präsent – so wollen sie möglichen Interessenten in den sozialen Kanälen zeigen, was ihr Produkt alles kann. Perspektivisch planen der Student und sein Team, ein gemeinnütziges Start-up zu gründen und zuvor Geld über ein Crowdfunding zu akquirieren. Dafür haben sie bereits Beratung bei der Gründerinitiative GründES der Hochschule eingeholt.

Ein besonders schönes und ganzheitliches Studierendenprojekt

„Es ist ein besonders schönes und ganzheitliches Studierendenprojekt in unserer Fakultät Maschinenbau“, freut sich Prof. Guth, der das Team in seiner Vorlesung betreut. „Gerade in der Kunststoffindustrie werden noch Ingenieurinnen und Ingenieure gesucht“, ergänzt er. „Das Projekt zeigt, wie interessant und vielseitig dieser Beruf doch ist“, so der Professor.

Eine Vision: Fahrräder für Menschen in entwicklungsschwachen Ländern

Für Simon Josenhans und sein Team ist bei dem Thema auch die Vision dahinter wichtig: „Fahrradfahren - für uns ist es ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, Sport, Ausgleich, ein Lebensgefühl. Wir alle haben die Wahl und entscheiden uns bewusst für das Fahrrad. Doch vielen Menschen geht es anders, sie haben dieses Anrecht nicht. Darum haben wir 'right2ride' gegründet und träumen davon, Menschen in entwicklungsschwachen Ländern Fahrräder zu finanzieren. Dort bringt das Rad Kinder zur Schule, die sonst nicht zur Schule gehen könnten. Es bringt sauberes Wasser, das sonst zu weit entfernt wäre. Es bringt Waren auf Märkte, verbindet Krankenpfleger mit Patienten und Arbeitnehmer mit Arbeitgebern. Dort hat das Fahrrad das Potenzial, mehr als ein Lebensgefühl zu sein. Es kann das Wohlbefinden, die Umwelt und letztendlich die Wirtschaft eines ganzen Landes nach vorne treiben“, sagt der Student.

Weitere Informationen zur Handyhalterung gibt es auf der Produktseite

Webseite right2ride

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