Studierende entwerfen eine Tiny-House-Siedlung

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Eine zukunftsweisende Idee für das Hochschulquartier entlang der Fils und der Göppinger Jahnstraße: Dort könnte eine rund 6600 Quadratmeter große Tiny-House-Siedlung entstehen. Konkrete Pläne haben Studierende in drei interdisziplinären Projektgruppen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesens nun entwickelt. „Der Ausarbeitung zugrunde lag die Kernidee, ein Reallabor zu realisieren, das für Lehrangebote des gesamten Hochschulspektrums mit Technik, Wirtschaft und Soziales genutzt werden kann“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Ulrich Nepustil. „So soll es unter anderem einen praxisnahen Unterricht ermöglichen, aber auch der Erprobung der Häuser in Projekten dienen sowie zur Ausgestaltung neuer Ideen animieren.“ Mit dieser Idee könnte ein ganzes Stadtquartier modellhaft und komprimiert entstehen.

Zukunftsorientierte und nachhaltige Technologien

Für die Tiny-House-Siedlung entwickelten die Projektgruppen unter anderem ein Technik-Haus, ein Ambient-Assisted-Living-Haus, sowie Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung – samt smarten Sitzbänken, die auch Ladestationen sein können sowie beispielsweise einem Ruhepfad. Als Prämisse galt die Gestaltung der Siedlung unter der Betrachtung der Nachhaltigkeit, insbesondere in den Bereichen der Energieversorgung und -speicherung, dem Baumaterialeinsatz und der Ver- und Entsorgung. Dafür ließen die Studierenden Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtfläche von 286 Quadratmetern in Kombination mit modernster Speichertechnik in die Planung einfließen, die die Siedlung bis zu sieben Tage lang autark mit Energie versorgen können.

Die nachhaltige zentrale Wasserversorgung soll durch eine Regenwasseraufbereitung sichergestellt werden. Auch smarte und Internet-of-Things-unterstützte Konzepte und Sharing-Möglichkeiten sind in die Planung miteinbezogen worden, die unter anderem im Ambient-Assisted-Living-Haus Anwendung finden. Letzteres soll seine Bewohner im Alltag verschiedentlich unterstützen – und so beispielsweise auch für Senioren geeignet sein.

Lernen und Leben auf dem Campus

Auf dem Siedlungsgelände könnte tatsächlich mehr entstehen als im klassischen Hochschulbetrieb: Tiny Houses dienen als Labore für Lehre und Forschung, generationenübergreifendes Leben liefert den Rahmen für die direkte Erprobung neuer Konzepte. Ein Studierendencafé samt Terrasse sowie einen kleinen Sportplatz könnten sich die Studierenden vorstellen. Für die Erholung entwarfen die Studierenden außerdem einen parkähnlichen Bereich mit kleiner Liegewiese – das könnte die Attraktivität der Campusatmosphäre an der Hochschule weiter steigern. Praktisch auch: Ein E-Bike- und E-Roller-Verleih soll zudem für die nötige Mobilität ins Stadtgebiet sorgen. Study Rooms im Tiny-House-Design können zum Lernen oder für Gruppenarbeiten genutzt werden.

Volles Engagement der drei Projektgruppen

Das Projekt „Tiny House Siedlung“ vereint zwei Dinge: Die Erweiterung des Lehrangebots mit einer Verbesserung der Möglichkeiten, den Alltag auf dem Campus zu gestalten. Gleichzeitig verdeutlicht es auch die Bedeutung des Standorts Göppingen für die Hochschule. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Nepustil zeigt sich von den Ergebnissen begeistert: „Das Thema Tiny-House-Siedlung, das bei uns schon einige Semester verfolgt wird, hat die Studierenden sehr motiviert und die drei Projektgruppen haben mit vollem Engagement daran gearbeitet.“

Nun gelte es, in enger Abstimmung mit der Stadt und weiteren Akteuren auszuloten, wie die Projektidee konkret umgesetzt werden kann, ob die Hochschule die vorgesehenen Flächen in der Jahnstraße nutzen und die Finanzierung akquiriert werden kann. Diese Aktivitäten wolle man nun forcieren, so Prof. Dr.-Ing. Nepustil.

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