Finanzspritze zur Qualifizierung von neuem professoralem Personal

Forschung - Hochschule - Studium

Bund und Länder fördern im Rahmen ihres gemeinsamen Programmes „FH-Personal“ die Gewinnung und Entwicklung professoralen Personals an 64 Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Die Hochschule Esslingen gehört zu den 13 baden-württembergischen Hochschulen, die in der ersten Förderrunde einen positiven Bescheid erhalten haben. Insgesamt sechs Millionen Euro fließen an die Hochschule und ihre Verbundpartner im Projekt, um besonders gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Praxiserfahrung für die Lehre und Forschung in Esslingen und Göppingen zu gewinnen. Alternativ können die Mittel auch dafür eingesetzt werden, vorhandenes Personal zu qualifizieren.

Wie läuft das Projekt konkret ab?

Die Hochschule Esslingen hat acht inhaltliche Schwerpunkte identifiziert und möchte genau zu diesen Themen ein Qualifizierungsprogramm für den professoralen Nachwuchs aufbauen. Außerdem soll parallel dazu, die aktive Anwerbung von Frauen auf Professuren und als wissenschaftlicher Nachwuchs professionalisiert und ausgebaut werden. Zu dem Qualifizierungsprogramm gehören pro Schwerpunkt kooperative Promotionen (zusammen mit einer Universität) sowie Post-Doc-Tandem-Stellen an der Hochschule Esslingen und an einer der kooperierenden Universitäten (zusammen mit einem außerhochschulischen Praxispartner). Alle Stelleninhaberinnen und -inhaber sind auch in die Lehre eingebunden, um diese kennenzulernen.

Die inhaltlichen Schwerpunkte sind in die folgenden vier Themencluster eingegliedert: Nachhaltige Energietechnik, Mobilität, Smart Factory und Gesellschaft im Wandel.

Für das Qualifizierungskonzept des wissenschaftlichen Nachwuchses arbeitet die Hochschule mit verschiedenen Partnern zusammen. Dazu gehören Unternehmen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, soziale Träger und die Universitäten Stuttgart und Tübingen. So können verschiedene Karrierepfade zur HAW-Professur erprobt und begleitet werden. Der Austausch und die Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit anderen Hochschulen bietet allen Teilnehmenden zusätzliche Einblicke und steigert die Attraktivität des Qualifizierungskonzepts.

Das Projekt läuft fast sechs Jahre und hat unter anderem das Ziel, auch den Frauenanteil unter den Professuren zu steigern. Dieser liegt an der Hochschule derzeit bei rund 23 Prozent.

renommierte Lehrende aus Wissenschaft und Praxis

„Für unsere Hochschule ist die Förderung ein wichtiger Meilenstein, um unsere exzellente Lehre und angewandte Forschung weiter auszubauen“, freut sich Hochschulrektor Prof. Christof Wolfmaier. „So haben wir gute Voraussetzungen, die besten Köpfe zu uns zu locken.“

Der Prorektor Forschung und Transfer, Prof. Dr. Sascha Röck, ergänzt: „Wir brauchen an unserem Hochschultypus weiterhin renommierte und hoch motivierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Praxiserfahrung. Das neue Projekt bietet uns dafür beste Voraussetzungen.“

„Die Hochschule sieht sich damit konfrontiert, dass sich nicht nur insgesamt zu wenige qualifizierte Personen auf die ausgeschriebenen Professuren bewerben. Es bewerben sich auch viel zu wenige Frauen“, erläutert Prof. Dr. Gabriele Gühring, Projektleiterin und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule. „Dies zeigt, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, die vor der Ausschreibung ansetzen. Denn wenn sich keine geeignete Frau bewirbt, kann auch keine berufen werden.“

Die Projektbeteiligten

An dem Projekt sind neben der Hochschule Esslingen die folgenden Partner beteiligt: Universität Stuttgart, Universität Tübingen, Materia Nova Deutschland, Hofer Mechatronik GmbH, Robert Bosch GmbH, Transferplattform BW GmbH, JHP GmbH, Fraunhofer‐Institut für Produktionstechnik und Automatisierung, Industrielle Steuerungstechnik GmbH, Next Shed by Ebersbächer, Markt-Pilot, Universitätsklinikum Tübingen, Sozialstation Esslingen, Syss GmbH.

Weitere Informationen

In den vergangenen Jahren haben gerade Hochschulen für angewandte Wissenschaften vermehrt Schwierigkeiten gehabt, ihre professoralen Stellen zu besetzen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sie in der Regel ihr Personal außerhalb der Hochschule rekrutieren. Sie verfügen deshalb über einen weniger strukturierten Karriereweg zur Professur als Universitäten. Das Programm „FH-Personal“ soll hier Abhilfe und Unterstützung leisten. Das Bund-Länder-Programm hat insgesamt einen Mittelumfang von 431,5 Millionen Euro und läuft bis zum Jahr 2028.

Infoseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

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