Erfolgreiche Mechatronik-Projektpräsentationen am Campus Göppingen

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Einmal im Jahr erwacht das Hauptatrium am Campus Göppingen mit surrenden Maschinen, Plänen für nachhaltiges Bauen, Motor- und Antriebsmodifikationen und Automatisierungen sowie sanft beleuchtetem Grün zum Leben: Nach monatelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit präsentieren Mechatronik-Studierende des 6. Semesters hier ihre Projektergebnisse.

Internationale Teams

Die Projekte sind integraler Bestandteil des Bachelor-Studiengangs Mechatronik und befassen sich mit einer breiten Palette von Themen, die einige der vielen verschiedenen Anwendungen der Mechatronik in unserem täglichen Leben aufzeigen. Die Projektarbeit findet in internationalen Teams in englischer Sprache statt. Dazu gehören auch Dual-Degree-Studierende der Partnerhochschulen der Hochschule Esslingen vom Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey (ITESM) in Mexiko und der Tongji-Universität in China. In diesem Jahr kamen 20 Gruppen zusammen, um ihre Arbeiten vorzustellen.

Verfeinerung der Mobilität zu Lande und in der Luft

Ein Team stellt ihre „IoT-Stack-Cameras“ vor, welche es Fahrzeugen ermöglichen ein Objekt vor ihnen zu erkennen und zu verfolgen – eine Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens. Dieses Thema wird auch von den Studierenden mit dem Projekt „Driver Assistance Systems“ aufgegriffen, das zwei funkgesteuerte Autos so modifiziert, dass sie automatisch im Konvoi fahren. Das Team „Cool Base“ wiederum entwickelte eine kontrollierte Kühleinheit, die eine Raspberry-Pi-Plattform nutzt, um den Wärmefluss, den Kühlmittelfluss und die Temperaturen eines Elektromotors zu regulieren.

Für Formula-Student-Fans interessant ist das Projekt „Development and Manufacturing of the Wiring Harness“ für den Rennwagen EVE 22 aus dem E.Stall der Hochschule Esslingen. In diesem Projekt wurde ein Niedervolt-Kabelbaum entwickelt und gefertigt, der alle LV-Komponenten wie Steuergeräte, Sensoren, Pumpen und Lüfter mit Spannung versorgt. Er beinhaltet eine Kommunikations-, Sensorsignal- und Abschaltschaltung.

Das „FLARM II Project“, initiiert von der Flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft an der Hochschule Esslingen (FTAG), ist ein tragbares Kollisionsvermeidungssystem für Flugzeuge und Segelflugzeuge. Fast alle Flugzeuge, Segelflugzeuge und Drohnen sind mit einem so genannten FLARM-System ausgestattet, das Positionsdaten mit allen anderen FLARM-Geräten in Reichweite austauscht. Die vorherige FLARM-Projektgruppe baute ein Radarsystem, das eine verständliche Darstellung aller empfangenen Daten ermöglichte. Die Aufgabe für FLARM II bestand nun darin, eine tragbare Augmented-Reality-Brille zu entwickeln, die ein anderes Flugobjekt hervorhebt und mit einem roten Rechteck im Blickfeld des Piloten anzeigt.

Kaum jemand, der auf unseren Straßen unterwegs ist fragt sich, wie die Leitpfosten am Rande der Straße hergestellt werden. Studierende der Hochschule Esslingen arbeiteten im Projekt „Automated Gluing“ mit einem in Göppingen ansässigen Hersteller von Verkehrssicherheitsprodukten zusammen. Der Hersteller bringt die reflektierende Folie noch von Hand auf den Leitpfostenträger auf. Das Projekt automatisiert nun diesen Prozess und ermöglicht eine Taktzeit von 60 - 90 Sekunden – günstiger Preis sowie eine präzise Positionierung und Verklebung der Folie inklusive. Das mechanische Konzept des Systems wurde bereits von einem früheren Team ausgearbeitet und in diesem Jahr automatisiert.

Mechatronik für die Inklusion

„AMBOS Data Fusion“ unterstützt Menschen mit Behinderungen – insbesondere mit motorischen Einschränkungen – bei manuellen Produktionsprozessen. Eine Kamera zeichnet Abläufe auf, analysiert die Handbewegungen und kann so dem Arbeiter Informationen und direktes Feedback zu den Arbeitsabläufen geben. Dadurch können Menschen, die Unterstützung benötigen, Aufgaben leichter ausführen. Der Zugang zu Arbeitsplätzen wird erleichtert und die Eingliederung in die Gesellschaft gefördert.

In der Praxis umgesetzte Projekte

Einige Projekte sind so nah am aktuellen Bedarf, dass sie Grundlagen für konkrete Veränderungen bilden können. Ein Team demonstriert, wie sie eine Photovoltaikanlage für die nahe gelegene Gemeinde Rechberghausen erforscht hat. Ihr Ziel war zu untersuchen, welche Gebäude für Photovoltaik geeignet sind, die Wirtschaftlichkeit zu berechnen und ein Finanzierungskonzept vorzulegen. Das Projekt wurde erfolgreich dem Gemeinderat von Rechberghausen vorgestellt: Im Jahr 2022 werden hohe Mittel für neue Photovoltaikanlagen bereitgestellt.

Eine angenehme Pause

Die Besucher der Präsentationen stehen Schlange, um den Chocolate Dispenser” auszuprobieren – eine Maschine, die Muster von Handbewegungen abfragt und erkennt und die Besucher für ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Schokolade belohnt. Das diesjährige Team übernahm den bestehenden Schokoladenspender und verfeinerte ihn mit einem System, das verhindert, dass die LEDs im Stapel die Schokolade zum Schmelzen bringen.

Das „Deep Water Grow“-Projekt strahlt sanftes, grünes Licht ab und die kleinen Pflanzen werden in einer Kiste von hinten beleuchtet. Dieses smarte hydroponische System automatisiert die Nährlösung, verwendet eine intelligente LED-Beleuchtung, bindet CO2 und ist mit seinem platzsparenden Design perfekt für den Innenbereich geeignet. Es ist optimal geeignet für engagierte Hobbygärtner, die beispielsweise ihre Tomatenernte optimieren wollen oder auch für Schulklassen.

Das Video zum Projekt finden Sie hier

WEITERE INFORMATIONEN

E.Stall

Smart Tiny House Campus Göppingen

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