Elektromobilität - eine Variante für den klimaverträglichen Straßenverkehr

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Bei den umweltpolitischen Diskussionen der letzten Jahre gerieten Fahrzeuge mit Dieselmotor unversehens in den Fokus von Umweltaktivisten: Feinstaub- und Stickoxidemissionen wurden zum öffentlichkeitswirksamen Dauerthema. Inzwischen ist es um diese Schadstoffe ruhig geworden: Der motortechnische Fortschritt bewirkte, dass die Schadstoffgrenzwerte an den meisten innerstädtischen Messpunkten eingehalten werden. Vor dem Hintergrund um die Diesel-Diskussion werden von Umweltpolitikern in Europa Fahrzeuge mit Elektroantrieb als wünschenswert betrachtet; diese sollen bei den Zielsetzungen für künftig extrem niedrige europäische Emissionsgrenzwerte – Stichwort „Nullemissionen“ bei NOx und CO2 – rechtlich so stark begünstigt werden, dass bei künftigen Zulassungen von Neufahrzeugen ein faktisches Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bewirkt werden soll.

Ist die Umstellung machbar?

Kann die Elektromobilität aber auch halten, was sich Umweltaktivisten und Politiker davon versprechen? Viele Fahrzeugnutzer verweisen auf höheren Anschaffungs- und Betriebskosten, eine verringerte Reichweite, lange Ladezeiten und eine zu gering entwickelte Lade-Infrastruktur. Sie bezweifeln, ob der wirtschaftlich und organisatorisch herausfordernde Kraftakt zur Umstellung auf die Elektromobilität gelingen könne, und befürchten, dass die Mobilität künftig vielleicht nur noch zum Luxusgut für wenige Begüterte werden könne.

Elektromobilität als Zukunftsfeld

Umso aufschlussreicher war deshalb der Vortrag vom 15. Dezember 2021, der beim digital abgehaltenen Kolloquium der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften, Energie- und Gebäudetechnik (AN) der Hochschule Esslingen gehalten wurde. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Werner Braun waren 180 Teilnehmer dabei, als Dr.‐Ing. Felix Teufel, im Bereich Strategie und Internationalisierung E‐Mobilität der EnBW AG tätig, über das Thema „E-Mobilität, Aufbau des EnBW HyperNetz ‐ Umfeld, Ziele und Hürden“ referierte.

Dr. Teufel verwies darauf, dass das CO2-Emissionsniveau des Verkehrssektors seit 1990 nicht zurückgegangen sei. Mit der Elektromobilität stehe inzwischen eine Technik zur Verfügung, mit der das CO2-Emissionsminderungsziel erreicht werden könne. Die EnBW Energie Baden‐Württemberg AG habe die Elektromobilität als eines ihrer wichtigen Zukunftsfelder in der Rolle des Ladeinfrastrukturbetreibers identifiziert. Mit Stand Ende 2021 betreibe die EnBW 1.000 Gleichstrom-Schnellladestandorte in ganz Deutschland. Der Weg hin zur Elektromobilität werde dadurch erleichtert, dass die so genannte „Diffusionsgeschwindigkeit“ von Innovationen beständig zunehme; dies habe sich z. B. beim Mobiltelefon und bei der Internet-Techniken gezeigt.

Weitere Informationen

Artikel über das Kolloquium der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften, Energie- und Gebäudetechnik

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