Berufliche Integration geflüchteter Menschen auf Augenhöhe

Hochschule - Fakultäten

Eine Arbeitsstelle, ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Anerkennung sind wichtige Bausteine für die Integration von Menschen, die aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflüchtet sind. Wie geflüchtete Menschen, insbesondere geflüchtete Frauen, erreicht und begleitet werden können, hat Prof. Dr. Claudia Daigler von der Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen untersucht.

Der kürzlich an die Auftraggeberin übergebene Abschlussbericht ist das Ergebnis einer dreijährigen Begleitung des Pilotprojektes ZIFA-Jobcoaching (Zielgerichtete berufliche Integration von Geflüchteten) des Caritasverbandes Stuttgart. Das Angebot richtete sich an alle Geflüchteten unabhängig von der Bleibeperspektive und dem Bildungsstand. Gefragt hat die Wissenschaftlerin sowohl nach den Einschätzungen der Teammitarbeiterinnen als auch den geflüchteten Menschen. Der Bericht enthält ein Monitoring, neun Portraits, Qualitätsfaktoren und Empfehlungen. Die Basis bilden Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und 25 Interviews mit geflüchteten Männern und Frauen, die über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren alle sechs Monate befragt wurden.

Unterstützung in allen Lebenslagen

Prof. Dr. Daigler sagt über die entwickelten sechs Qualitätsfaktoren: „Es hat sich gezeigt, dass die geflüchteten Männer und Frauen besonders den niederschwelligen Zugang, die ‚offene Tür‘ für Fragen aller Art, die Unterstützung beim Spracherwerb und die Fürsprache für sie in Ämtern schätzen.“ Zudem wird begrüßt, wenn die Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet, ihnen etwas zugetraut wird und sie zielgerichtet Hinweise erhalten über die Strukturen und Wege in den deutschen Unterstützungssystemen. „Gezeigt hat sich bezogen auf die Erreichbarkeit von Frauen auch“, so Prof. Dr. Daigler, „dass aufsuchende Arbeit in den Unterkünften, peer to peer Arbeit und der Aufbau von Vertrauen wichtig sind. Wenn Angebote speziell für Frauen und deren Bedarfe gemacht werden, dann kommen Frauen auch.“ So die eindrückliche Bilanz des Projektes, bei dem sich die Teilnehmerzahl von Frauen verdoppelt hat.

Zu Prof. Dr. Claudia Daigler

Prof. Dr. Claudia Daigler ist als Professorin an der Fakultät für Soziale Arbeit, Bildung und Pflege tätig. Ihr Fachbereich ist die Integrationshilfe und Übergänge. Sie beschäftigt sich vor allem mit der beruflichen Integration von Jugendlichen und Erwachsenen.

Weitere Informationen

Zur Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege

Bachelorstudiengang Soziale Arbeit

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