Labore am Fachbereich Umwelttechnik
Laborübungen und Projekte
Chargenreaktor zur Abwasserbehandlung
Die Versuchsanlage verfügt über einen Reaktor mit einem Volumen von 1,4 m³, eine Kammerfilterpresse, eine Abluftabsaugung und -reinigung durch einen Venturiwäscher und zahlreiche Dosier- und Messvorrichtungen. Die Chargenbehandlung dient als Grundverfahren zur Reinigung von belasteten Industrieabwässern. Die Inhaltsstoffe werden zunächst analytisch bestimmt und anhand der Ergebnisse die einzelnen Behandlungsschritte festgelegt. Die notwendigen Behandlungsschritte werden zunächst im Labormaßstab durchgeführt und bei Erfolg auf die Technikumsanlage übertragen. Der Abwasserschlamm wird anschließend durch die Kammerfilterpresse entwässert. Typische Prozessschritte sind Nitritreduktion, Chromatreduktion, Cyanidoxidation, Schwermetallfällung und Flockung sowie Filtration.
Elektrolyse und Gaswäscher
Mithilfe von elektrolytischen Verfahren können durch Anlegen einer Spannung Metalle abgeschieden werden, wodurch eine Wertstoffrückgewinnung möglich wird. Hierbei können unterschiedliche Parameter, wie Spannung oder Strom, variiert werden. In der Abwassertechnik wird die Elektrolyse z.B. zur Voroxidation von Cyaniden eingesetzt. Die Abluft der Elektrolyse wird in einem angeschlossenen Venturiwäscher gereinigt. Der Reaktor der Elektrolyseanlage kann ebenfalls zur Erzeugung von Schadgasen verwendet werden, deren Abscheidung im Wäscher untersucht wird.
Ultrafiltrationsanlage
Die Ultrafiltration ist ein Membranprozess zur Trennung von Öl-/Wasser-Gemischen. Langkettige Moleküle (z.B. Öle oder Fette) werden durch eine Membran zurückgehalten, während Wasser durch die Poren tritt. Mit diesem Verfahren können beispielsweise verbrauchte Kühlschmieremulsionen entwässert werden.
Laufende Projektarbeiten
Gegenwärtig im Aufbau befinden sich weitere Versuchsanlagen. Eine dieser Versuchsstände befasst sich mit der kontinuierlichen Aufbereitung von Lösungen und Gasen mithilfe von Ionenaustauschern. Die Anlage wird für Gleich- und Gegenstromregeneration konzipiert und dient beispielsweise zur Kreislaufführung von Abwässern. Auch die Abbildung von Gasaufbereitungsprozessen ist möglich, beispielsweise die Abtrennung von CO2 aus Biogas zur Erzeugung eines regenerativen Erdgassubstituts. Eine weitere Versuchsanlage aus dem Bereich Partikel- und Zerstäubungstechnik wird mit Fokus auf der Bestimmung von Partikelgrößenverteilungen von Sprays und Aerosolen aufgebaut. Die Anwendung dieser Technologie erfolgt z.B. im Bereich Absorptions- und Dosiertechnik. Je nach Anwendung ist eine flexible Kombination oder Erweiterung der Aufbauten möglich.
Forschung und Transfer
Forschungsprojekte
Neben der Lehre wird das Labor für anwendungsnahe Forschungsprojekte im Verbund mit Hochschulen und Industriepartnern eingesetzt.
Im Umwelttechniklabor stehen zusätzlich zur üblichen Infrastruktur eines Chemielabors (Abzüge, Laborarbeitsplätze, etc.) Versuchsanlagen im technischen Maßstab für anwendungsnahe Forschung zur Verfügung. Die Anlagen sind erweiterbar und können an den betrachteten Prozess bzw. wissenschaftliche Fragestellung angepasst werden.
Das Labor für Umwelttechnik ist Partner des Umweltprogramms der Vereinten Nationen im Rahmen des UNEP Global Mercury Partnership und steht als Gastgeber für internationale Stipendiaten und Gastwissenschaftler zur Verfügung.
Abschlussarbeiten
Abschlussarbeiten |
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Chromatreduktion im Abfallstrom im Tunnelbau |
Asbestverwendung in Deutschland - Auswertung der Verwendungshäufigkeit anhand von Daten aus der Praxis |
Untersuchung verschiedener Flockungshilfsmittel auf deren Eignung und Wirtschaftlichkeit bei der Entfernung von PFC aus belastetem Grundwasser |
Plasmaverfahren zur Wasseraufreinigung: Ozonerzeugung und Methanolabbau mit Atmosphärendruckplasma |
Untersuchung eines hydrodynamischen Abscheiders der dezentralen Niederschlagswasserbehandlung |
Carbon Footprint Studie für Produkte der SÜDÖL Mineralöl-Raffinerie GmbH |
Entwicklung einer Reinigungsstufe für das Restwasser einer Aufbereitungsanlage für landwirtschaftliche Reststoffe |