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spektrum 46/2018
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INTERN
Elektrifizierte Antriebe, autonome Fahrfunktionen, Digitalisie-
rung und Vernetzung: die Automobilbranche steht derzeit vor
Innovationen, die Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Nutzung
und Service von Kraftfahrzeugen grundlegend verändern wer-
den. Seit den angewandten Forschungstätigkeiten zur Studie
„Entwicklung der Beschäftigung im After Sales – Effekte aus
der Elektromobilität“ (Diez, Haag, Schreier, 2014) beschäftigt
sich das Center of Automotive Service Technology (CAST) der
Fakultät Fahrzeugtechnik der Hochschule Esslingen intensiv
mit diesen Themen (vgl. Schreier 2015).
In seinem Forschungs- und Praxis-
semester arbeitete Prof. Dr. Norbert
Schreier im Sommersemester 2017 bei
der Innovationsmanufaktur GmbH in
München an innovativen Mobilitäts-
technologien und -konzepten.
Gegründet 2012 ist die Innovationsmanu-
faktur eigentlich kein klassisches „Start-
Up“ mehr, dennoch zeichnet sie eine
flache Hierarchie, ein interdisziplinäres
Team, viel Kreativität und eine hohen Agi-
lität aus. Ihre Geschäftsfelder liegen zum
einen in internationalen Technologie- und
Innovationsprojekten im Leistungs- und
Breitensport/Fitness und zum anderen
in Netzwerken zur Entwicklung zukunftsorientierter Mobilitäts-
lösungen. Beispielhaft dargestellt seien an dieser Stelle das von
den Bundesministerien für Wirtschaft und Energie sowie für Bil-
dung und Forschung geförderte Netzwerk Mikro Elektromobili-
tät (MILE) und das mit der Betreibergesellschaft des Frankfurter
Flughafens Fraport initiierte Projekt Kofferkuli 4.0.
DAS MILE NETZWERK
Das Ziel, „durch eine effiziente Verbindung zentraler relevanter
Kompetenzen das sozial, ökologisch und ökonomisch extrem be-
deutsame Innovationsfeld der Mobilität durch Kleinstfahrzeuge zu
erschließen, die entsprechenden Produkt- und Systemlösungen
zu entwickeln und zu verbreiten und die Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands auf diesem Gebiet zu stärken“ (Moritz, 2017) soll
INNOVATIVE MOBILITÄTSKONZEPTE
NORBERT SCHREIER
durch einen Zusammenschluss von Unternehmen, Hochschulen
und Forschungsinstituten sowie Innovationspartnern im Netzwerk
MILE erreicht werden. Folgende Prozessschritte stehen im Fokus:
x
Verstehen des Mobilitätsverhalten
x
Entwicklung von Mobilitätslösungen
x
Identifizierung der technologischen Herausforderungen
x
Durchdringung von Miniaturisierungsoptionen
x
Erkennung von Marktpotenzialen
Abb. 1: Intentionen der Netzwerkarbeit. (Quelle: Innovationswerkstatt)
Abbildung 1 illustriert die wesentlichen Herausforderungen der
Netzwerkarbeit. Es gilt, die Plattform so zu auszugestalten, dass
sowohl Großunternehmen wie Continental und BASF als auch
KMU oder Innovations- und akademische Partner nutzbringend
partizipieren können.
FRAPORT KOFFERKULI 4.0
Im Rahmen seiner Umwelt- und Nachhaltigkeitsstrategie setzt
Fraport auf die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte, vor allem für
Sonderfahrzeuge wie Hubwagen, Gepäckschlepper oder auch Bus-
se. Aufgrund der langen Wege innerhalb des Flughafengeländes
Prof. Dr. Norbert
Schreier
leitet das
Center Automotive
Service Technology
(CAST) der Fakultät
Fahrzeugtechnik
und ist Fachkoordi-
nator Fahrzeugtech-
nik/Service der Chi-
nesisch Deutschen
Hochschule für
angewandte Wissen-
schaften (CDHAW)
an der Tongji Uni-
versität in Shanghai.
Er nutzte das Som-
mersemester 2017
für Forschungszwe-
cke.
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