Spektrum_HS_Esslingen - page 50

»
spektrum 46/2018
48
INTERN
Das Fahrzeug soll ausschließlich für den Stadtverkehr und für Ge-
schwindigkeiten bis 50 km/h eingesetzt werden. Somit sind auch
die Anforderungen an Akkugröße und Karosseriefestigkeit gerin-
ger, als bei herkömmlichen PKWs. Daraus resultiert ein äußerst
geringes Fahrzeuggewicht, was die Effizienz des Fahrzeugs erhöht.
Zusätzliche Akkus können über ein einfaches Clicksystem, ohne
Stecker und Kabel, an die Antriebseinheit angebracht werden.
Somit kann das Fahrzeug sowohl direkt in der Garage, als auch
der ausgebaute Akku (Gewicht unter 20 kg und mit Rollen ausge-
stattet) in der Wohnung geladen werden, was die Verwendbarkeit
für Personen ohne Garage ermöglicht. Das Konzept bietet noch
einen großen Vorteil – den Preis. Es soll einen Verkaufspreis unter
5.000,00 Euro erreichen. In den nächsten Entwicklungsschritten
sollen auch eine Autonomisierung und ein Mietkonzept „Call a
Car“ erarbeitet werden. Übrigens: Staubsaugen im Fahrzeuginnen-
raum gehört der Vergangenheit an – das Fahrzeug kann von innen
komplett mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden.
Leider fehlen bislang die finanziellen Mittel, einen real fahrbaren
Prototypen zu bauen. Der Klever auf dem Campus Stadtmitte
(Abbildung 5) ist also vorläufig nur ein maßstabsgetreues RP-
Modell in einer virtuellen Fotomontage.
Abb. 5: “Klever“ auf dem Campus der Hochschule Esslingen. (Quelle: Fotomontage INEM)
Im Wintersemester 2017/18 beschäftigten sich acht Studie-
rende des Studiengangs Soziale Arbeit unter der Leitung von
Prof. Dr. Bartjes mit dem Ehrenamt – in zweifacher Hinsicht:
Der Ausgangspunkt war das jeweilige aktuelle Engagement
der Studierenden. Da eine zukünftige Aufgabe und Heraus-
forderung für die Soziale Arbeit zunehmend in einem pro-
fessionellen Umgang mit engagierten Menschen liegt (im
weiteren: Freiwilligenmanagement), wurde immer auch die
Frage bearbeitet, welche Konzepte und Kompetenzen in der
Sozialen Arbeit notwendig sind, um Ehrenamtliche gut in ih-
rem Engagement zu begleiten; dieser Blick richtete sich also
auf die zukünftige Tätigkeit der Studierenden. Der Beitrag fasst
grundlegende Überlegungen des Seminars zusammen.
WAS IST EHRENAMT?
Jeder kennt es, viele tun es, einige beschäftigen sich damit. Zu-
nächst einmal unterscheidet man zwischen dem bürgerschaft-
lichen Engagement und dem Ehrenamt an sich. Hierbei besteht
MIT ENGAGEMENT KÖNNEN
HEINZ BARTJES, NATALIE BROSI, AMELIE DRECHSEL, NATHALIE GELLERT, FRANZISKA HAAS, YSABEL KNOBLAUCH, LENA SICHLER,
SANDRA STROBEL, VANESSA WÄSCHLE
jedoch nur der kleine Unterschied, dass unter dem Begriff des bür-
gerschaftlichen Engagements die Mitwirkung in der Politik, in der
Justiz, aber auch im Umwelt- und Naturschutz sowie im Bildungs-
bereich verstanden wird. Das Ehrenamt hingegen wird zumeist in
Verbindung mit dem sozialen Bereich gesehen, eine gesetzliche
Definition hingegen gibt es davon nicht. Nichtsdestotrotz können
beide Begriffe synonym verwendet werden, da man sie nicht genau
voneinander abgrenzen kann. Wie also definiert sich ehrenamtli-
ches Engagement? Zunächst einmal dadurch, dass es hierbei um
eine freiwillige Entscheidung geht, Tätigkeiten in seiner Freizeit
auszuüben. Freiwilligkeit bedeutet jedoch auch, die Beschäftigung
unentgeltlich durchzuführen. Dazu gehört das Interesse, sich am
Gemeinwohl zu orientieren, sich somit in der Gesellschaft zu en-
gagieren und in soziale Austauschprozesse zu treten.
MOTIVATIONS- UND STRUKTURWANDEL IM EHRENAMT
Heutzutage scheint es, als gäbe es immer weniger soziales En-
gagement. Von Seiten der älteren Gesellschaftsmitglieder werden
1...,40,41,42,43,44,45,46,47,48,49 51,52,53,54,55,56,57,58,59,60,...84
Powered by FlippingBook