Spektrum_HS_Esslingen - page 55

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spektrum 46/2018
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INTERN
dere rücken dabei diejenigen in den Blick, für die die Aufnahme
eines Studiums aus sozialen Gründen oder durch die individuelle
(Bildungs-)biografie erschwert ist. Das [HEllo! -Projekt konzent-
riert sich – den Empfehlungen der Studien folgend – vor allem
auf die Begleitung und Unterstützung von Studieninteressierten
sowie Neuimmatrikulierten und Studierenden in den ersten Se-
mestern. Der bunte Strauß an Angeboten, der präventive Ansatz
und der Einsatz von Studierenden aus höheren Semestern ge-
währleisten einen Zugang mit geringen Hürden. Als geschulte Ex-
perten ihrer Lebenssituation können diese als Mentorinnen und
Mentoren oder Tutorinnen und Tutoren den „Neuen“ unkompli-
ziert Tipps, Hochschulkontakte und Unterstützung vermitteln.
Darüber hinaus übernehmen sie Verantwortung und gewinnen
selbst soziale Kompetenzen. Insgesamt ist dies auch ein Betrag
zu einem guten kooperativen Miteinander der Studierenden un-
tereinander und schafft eine höhere soziale Integration sowie
Identifikation mit der Hochschule über die Grenzen einzelner
Studiengänge und Semestergruppen hinaus.
Das Spektrum der Maßnahmen umfasst unter anderem:
x
Studienorientierungsangebote, um eine gut fundierte Studi-
enwahl zu ermöglichen und Studierende mit einer gefestigten
Motivation im jeweils geeigneten Fach zu bekommen
x
die Onlineberatung „Frag uns Studis“, die schnellen und un-
komplizierten Erfahrungsaustausch unter Studierenden erlaubt
x
eine Lerngruppen- und Nachhilfebörse
x
die Schulung von Tutorinnen und Tutoren in pädagogischer
und didaktischer Hinsicht für bessere Lehrqualität einen se-
mesterbegleitenden Deutsch-Fachkurs in Kombination mit
Kleingruppentutorium für internationale Studierende
x
die Kompetenzkursreihe zu Softskillthemen
Auch Tests zur frühzeitigten individuellen Leistungsüberprüfung
im ersten Semester im Fach Mathematik werden im Rahmen von
[HEllo! unter dem Dach der Fakultät Grundlagen erarbeitet und
anschließend erprobt.
Als weitere aussichtsreiche Maßnahmen zur Prävention von Stu-
dienabbrüchen skizzieren Isleib und Heublein auch „eine stär-
ker individualisierte Studieneingangsphase“ (Isleib & Heublein,
2017, S. 527). Diese sei hinsichtlich einer ersten Orientierungs-
phase im Studium, zur Kompensation von Lücken oder zur ver-
besserten Vereinbarkeit des Studiums mit privaten Lebensum-
ständen vielversprechend.
Damit es weiterhin gelingt, möglichst viele Studierende erfolg-
reich zum Abschluss zu führen, braucht es also weitere kreative
Ideen und gemeinsame Anstrengungen von verschiedenen Sei-
ten sowie eine gute Vernetzung aller Akteure untereinander.
Abb. 1: Zusammenarbeit von Studierenden im Kleingruppentutorium des Deutsch-
Fach-Kurses wird vorbereitet. (Quelle: Hochschule Esslingen)
Deutsches Zentrum für Hochschul und Wissenschafts-
forschung, Meldung vom 01.06. 2017
.
eu/services/archiv_pm/ganze_pm?pm_nr=1492 am
19.01.2018
Heublein, U. (2017). Zwischen Studienerwartungen und
Studienwirklichkeit. Ursachen des Studienabbruchs,
beruflicher Verbleib der Studienabbrecherinnen und
Studienabbrecher und Entwicklung der Studienabbruch-
quote an deutschen Hochschulen. URL:
dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201701.pdf am 18.01.2017
Isleib, S., und Heublein, U. (2017). Ursachen des Studie-
nabbruchs und Anforderungen an die Prävention. Empi-
rische Pädagogik, 30. Jahrgang (Heft 3/4), S. 513-530.
Verlag Empirische Pädagogik.
Heublein, U., Richter, J., Schmelzer, R., & Sommer, D.
(2012).
Die Entwicklung der Schwund- und Studie-
nabbruchquoten an den deutschen Hochschulen. Statisti-
sche Berechnungen auf der Basis des Absolventenjahr-
gangs 2010
(HIS: Forum Hochschule 3/2012). Hannover:
HIS.
1...,45,46,47,48,49,50,51,52,53,54 56,57,58,59,60,61,62,63,64,65,...84
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