Spektrum_HS_Esslingen - page 24

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spektrum 46/2018
BLICKPUNKT
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Im Jahr 2017 feierte das Erasmus-Programm als weltweit
erfolgreichstes Förderprogramm von studienbezogenen Aus-
landsaufenthalten sein dreißigjähriges Jubiläum. Im Zentrum
des Bildungsprogramms der Europäischen Union (EU) steht
die Förderung von Mobilität zu Lernzwecken und der transna-
tionalen Zusammenarbeit. Die Hochschule Esslingen nimmt
seit 1998 am Erasmus-Programm teil. Die Fördermittel werden
im International Office verwaltet und für Studien-, Lehr- und
Trainingsaufenthalte vergeben.
ERSTER STUDIERENDENAUSTAUSCH MIT
GROSSBRITANNIEN, SCHWEDEN UND FRANKREICH
Ende der Neunziger Jahre entsendete die Hochschule Esslingen
die ersten Studierenden nach Großbritannien, Schweden und
Frankreich. Auf das Abenteuer Erasmus ließen sich anfangs aller-
dings nur 10 bis 15 Studierende pro Hochschuljahr ein. Ein Aus-
landssemester war damals noch etwas
Besonderes und erforderte eine langfristi-
ge Vorbereitung. Die Informationen über
die Kursangebote der Partnerhochschulen
standen nicht immer aktuell zur Verfügung
und die Bewerbungen wurden auf dem
Postweg versandt. Dass ein Semester im
europäischen Ausland sowohl akademisch
als auch persönlich eine wertvolle Erfahrung ist, sprach sich aber
schnell herum: Im Hochschuljahr 2004/05 verbrachten bereits 50
Esslinger Studierende ein Auslandssemester im europäischen Aus-
land. Im Gegenzug studierten 36 Studierende, von denen die meis-
ten aus Finnland und Frankreich kamen, ein Semester an der Hoch-
schule in Esslingen. Die Zahl der Erasmus-Kooperationen stieg in
den folgenden Jahren kontinuierlich an, die Hochschule Esslingen
gewann neue Partner in Schweden, England und Spanien.
ERASMUS+ FÜR HOCHSCHULANGEHÖRIGE
Seit Beginn des neuen Jahrtausends nutzen Esslinger Professo-
rinnen und Professoren das Erasmus-Programm, um Vorlesun-
gen an europäischen Partnerhochschulen zu halten. Insgesamt
wurden bisher fast 200 Gastdozenturen gefördert, von denen die
meisten in Ungarn und Finnland stattfanden. Als Maßnahme der
Internationalisierung gehört seit 2009 auch die Programmlinie
„Personalmobilität“ für Weiterbildungsaufenthalte von Hoch-
ERASMUS+: DAS MOBILITÄTSPROGRAMM MIT „MEHRWERT“
DIANA BUDDE
schulpersonal zum Erasmus-Programm. Als die Personalmo-
bilität eingeführt wurde, konnte sich kaum jemand vorstellen,
wie groß der Erfolg dieser Programmlinie sein würde. Bis zu 35
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung und den
Fakultäten der Hochschule Esslingen absolvieren pro Jahr einen
Auslandsaufenthalt im Rahmen von Erasmus+.
ANSTIEG DER AUSTAUSCHZAHLEN SEIT 2016/17
Der Austausch mit europäischen Hochschulen und Universitäten
hat an der Hochschule Esslingen seit Einführung des Erasmus-
Programms schnell an Bedeutung gewonnen und bewegte sich
bis vor wenigen Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau. Seit
dem Hochschuljahr 2016/17 ist die Nachfrage nach Studienauf-
enthalten in Europa nochmals stark angestiegen. Im aktuellen
Förderzeitraum nehmen 76 Esslinger Studierende am Erasmus-
Programm teil, und auch für das kommende Hochschuljahr wird
eine Rekordzahl an Bewerbungen erwartet. Die gefragtesten Ziel-
länder sind Finnland, Großbritannien und Schweden. Um dem
gestiegenen Bedarf ihrer Studierenden nach studienbezogenen
Aufenthaltsmöglichkeiten in Europa gerecht zu werden, hat die
Hochschule Esslingen bestehende Kooperationen intensiviert
und neue Partnerschaften mit Universitäten in Lettland, Zypern,
Dänemark und Belgien abgeschlossen.
Abb. 1: Die Mobilitätszahlen steigen kontinuierlich. (Quelle: Hochschule Esslingen)
ZUKUNFT DES ERASMUS-PROGRAMMS
Europa hat sich – nicht zuletzt durch die Entscheidung für den
Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit) im Jahr
2016 – verändert und wird sich weiter verändern. Erasmus+ spielt
Diana Budde
ist seit
April 2002 als Eras-
mus+ Hochschulko-
ordinatorin im Inter-
national Office der
Hochschule Esslin-
gen beschäftigt.
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