Gelungene Premiere für den „Abend der Technik“ am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen. Im Fokus: Aktuelle Themen aus Lehre und Forschung.

Wirtschaft und Technik

Zukunftsweisende Lehre

„Wir wollen zeigen, mit welchen Themen wir uns beschäftigen, die gesellschaftlich aktuell und zukunftsweisend sind“, sagt Prof. Dr.-Ing. Udo Lang, Prodekan der Fakultät Wirtschaft und Technik. Digitale Transformation, Nachhaltigkeit und ein immer schwieriger werdendes wirtschaftliches und internationales Umfeld fordern die Wirtschaft und Gesellschaft heraus – und diese Herausforderungen nimmt die Hochschule an.

Die Fakultät Wirtschaft und Technik geht neue Wege: Neben der Einrichtung des Studienganges „Digital Engineering“ startet zum kommenden Wintersemester im bestehenden Studiengang Mechatronik richtet der Schwerpunkt Medizintechnik - ein Alleinstellungsmerkmal für den Standort Göppingen.  Auch den Ingenieurnachwuchs hat die Fakultät im Auge. Schon am Gymnasium können Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Schüler – Ingenieur – Akademie (SIA) während eines Schuljahrs an der Hochschule in Gruppen eine anspruchsvolle technische Projektaufgabe bearbeiten. Und auch die passenden Lehrerinnen und Lehrer durchlaufen einen Teil ihres Studiums in Göppingen. Im landesweit einmaligen Kooperationsstudiengang Naturwissenschaft und Technik (NwT) der Universität Tübingen, der Hochschule Rottenburg und der Hochschule Esslingen lernen die Studierenden auf dem Campus die technischen Grundlagen ihres Fachs in Theorie und insbesondere auch Labor kennen.

Die Präsentation von Prodekan Prof. Dr. Udo Lang

Rückblick in die analoge Welt

Zunächst gab es am Abend einen kurzen Blick zurück in die analoge Welt der Technik: In seiner unvergleichlichen Art hat Prof. Dr.-Ing. Klaus Harig eine für die Zuhörenden technisch durchaus anspruchsvollen Abschiedsvorlesung gehalten. Er ging Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand und hat seit 1991 am damals noch jungen Campus in Göppingen in den Bereichen Signalverarbeitung, Softwaretechnik und Bussysteme gelehrt.

Am Beispiel der Klangfrequenzen beim Anstoßen mit einem Weinglas hat er analoge und digitale Technik verglichen. Sein Fazit bei diesem Audio-Beispiel: Analog klingt – wissenschaftlich objektiv gesehen – zwar besser und kann oft detailreicher sein, dennoch überwiegen heute oftmals die Vorteile der optimierten digitalen Möglichkeiten. Aber: Auch wenn „die ganze Welt analog ist“, so ist doch das Digitale nicht mehr wegzudenken.

Die Präsentation von Prof. Dr.-Ing. Klaus Harig

Offizielle Antrittsvorlesung

Davon ist auch Prof. Dr.-Ing. Mario Roßdeutscher überzeugt. Er hat beim „Abend der Technik“ seine offizielle Antrittsvorlesung gehalten. Eine Tradition, die man in Göppingen aufleben lassen will. Er hat sich bei dieser Gelegenheit vorgestellt und einen Rück-, aber vor allem Ausblick seiner Arbeit gegeben. Und der Wissenschaftler hat viel vor. Im Fokus stehe am Campus der Aufbau des neuen Studienangebots „Digital Engineering“, das ein unvergleichliches Profil an den Hochschulstandort Göppingen bringen soll und den Bachelorstudiengang Mechatronik ergänzen wird.

Künstliche Intelligenz und Systeme entwickeln sich weiter

Wie bedeutend - aber auch wie herausfordernd - die Digitalisierung in der heutigen Technikwelt ist, verdeutlichte Prof. Dr.-Ing. Roßdeutscher in seiner Vorlesung. Welche Lösungen gibt es und welche Hürden? Er verglich die Einführung von künstlicher Intelligenz mit der Einführung der Elektrizität in der Industrie zu Zeiten der Dampfmaschinen.

Nicht überall habe man einst die bestehenden Fabriken einfach umrüsten können – der Prozess bis zur flächendeckenden Umstellung hat Jahrzehnte gedauert. Ähnliches gilt auch heute: „Die beste KI nutzt nichts, wenn sie nicht in ein System passt“, erklärt er.

Wo Systeme neu geschaffen oder entsprechend konzipiert werden, kann man mit den neuen technischen Möglichkeiten aber sehr effizient Lösungen schaffen. In diesem Zusammenhang unterstreicht er, wie wichtig das Know-how bei diesem Thema ist. Wer die richtigen Lösungen hat, ist seinen Mitbewerbern um Meilen voraus. Bevor Prof. Dr.-Ing. Mario Roßdeutscher 2021 an die Hochschule berufen wurde, hat er bei der Daimler AG an verschiedenen Projekten aus erster Hand erfahren, wie wichtig es ist, qualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure für diese Themen zu haben.

Bei seiner Vorlesung zeigte er auch Beispiele auf, wie clevere Lösungen zukunftsorientiert neue Märkte erschließen können. Am Ende stehe aber immer die Leitfrage: Wer hat die Macht über Entscheidungen? Der Mensch oder die Künstliche Intelligenz? Dazu gehört auch die Macht, Künstliche Intelligenz zuzulassen. Diese Frage wird den Wissenschaftler und die Technikwelt aber noch eine ganze Weile beschäftigen.

Die Präsentation von Prof. Dr.-Ing. Mario Roßdeutscher

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