Entwicklung einer innovativen Schutzfunktion für Tauchsägen „Vom Kundenproblem zum fertigen Produkt“

Maschinen und Systeme

Der Prodekan der Fakultät „Maschinen und Systeme“, Prof. Dr. Alexander Friedrich, hatte am 23. November 2021 zum Online-Vortrag eingeladen und 141 Studierende und Gäste hatten sich zugeschaltet. Die Referenten von Festool waren Matthias Kübeler, Leiter Innovation und Vorentwicklung, und Markus Schmid, Leiter Sicherheitstechnologien.

Die Festool GmbH mit Firmensitz in Wendlingen am Neckar ist Elektrowerkzeuge-Hersteller. Das Unternehmen wurde von Gottlieb Stoll und Albert Fezer 1925 unter dem Namen Fezer & Stoll gegründet.  Anfang der 1990er Jahre wird das FESTO Logo um den Begriff „TOOLTECHNIC“ erweitert – zur besseren Unterscheidung mit der FESTO Pneumatic. Im Jahre 2000 wird Festo Tooltechnic zur eigenständigen Marke Festool.

Festool bietet dem professionellen Handwerk Lösungen bei den Anwendungen Bohren, Saugen, Sägen, Fräsen, Rühren, Polieren, Schleifen, Trennen und Hobeln. Am Beispiel einer Tauchsäge - eine Säge, mit der man an einer beliebigen Stelle des Werkstückes das Sägeblatt eintauchen kann -   konnten die Referenten zeigen, wie Innovation bei Festool gelebt und realisiert wird.

Matthias Kübeler und Markus Schmid spannten den „Innovationsbogen“ von den identifizierten Megatrends, zu den Bedürfnissen ihrer Kunden, über den Anspruch einer Technologieführerschaft, zum Technologiemanagement (Scouting, Scanning, Monitoring) hin zum Lösungsfokus bei bestehenden und neuen Festool Produkten

Diesen Innovationsprozess „Vom Kundenproblem zum fertigen Produkt“ machten sie konkret am Beispiel der Festool Tauchsäge sichtbar. Anhand einer Unfallstatistik bei handgeführten Sägen, wurde ermittelt, dass eine hohe Verletzungsgefahr beim Betrieb dann besteht, wenn die Säge im Werkstück verkantet und zurückspringt (Kickback). Eine Analyse der im Markt vorhandenen Tauchsägen ergab, dass kein System einen nahenden Kickback frühzeitig erkennen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einleiten kann.  Das war für die Festool Vorentwicklung der Beginn eines Suchprozesses, um diese Sicherheitslücke zu beseitigen und die Gesundheit der Anwender zu schützen.

Was sich erst einmal einfach anhört, ist auf dem Weg zur Findung einer kundengerechten Lösung ziemlich anspruchsvoll. Mithilfe eines Anforderungsprofils und der Überführung einzelner identifizierter Funktionen in einen so genannten morphologischen Kasten, der hilft die Konzeption methodisch aufzubereiten, über Funktionsmuster und einem Versuchsaufbau, unter frühzeitiger Einbindung typischer Anwender von Tauchsägen, nähert man sich einer möglichen Serienherstellung. Auf diesem Weg wäre es wichtig, so die Referenten, mit Arbeitshypothesen den Findungsprozess zu fokussieren, iterativ und schnell zu Arbeiten und einem frühen Scheitern Raum einzuräumen („Try und fail early“).

Die durch ein solches Vorgehen realisierten Ergebnisse der Festool Tauchsäge erfüllt alle Anforderungen professioneller Handwerker: Enorme Langlebigkeit, hohe Leistungsstärke, äußerste Präzision und größte Sicherheit.

Matthias Kübeler ermunterte, zum Schluss des großartigen Vortrags, die Studierenden der Hochschule Esslingen, sich mit Praktika und Abschlussarbeiten beim Familienunternehmen Festool zu bewerben:

https://www.festool-group.com/jobs-bewerbung

 

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