Zukünftig mit dem „Robotaxi“ von A nach B fahren

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Noch klingt es nach Zukunftsmusik, aber sie werden kommen – die autonom fahrenden Fahrzeuge, da ist sich Prof. Dr. Andreas Rößler, einer der beiden Leiter des Forschungsbereichs KEIM an der Hochschule Esslingen sicher: „Wann genau die Robotaxis kommen, ist noch unsicher. Fest steht aber, dass sie große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben werden.“

Im Anwendungszentrum KEIM (Kompetenzzentrum für energetische und informationstechnische Mobilitätsschnittstellen), das unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart steht, simulieren Prof. Dr. Rößler, sein Forschungsteam und Studierende des Masters Angewandte Informatik anhand der Stadt Mannheim am PC eine autonom fahrende Taxiflotte. Unterstützung erhalten sie dabei von den Kooperationspartnern Stadtmobil Rhein-Neckar AG, PAN GEO Gesellschaft für Angewandte Geographie, und dem Fraunhofer IAO. Gefördert wird das Projekt „KI4Robofleet“ vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg (WM) mit rund 300.000 Euro. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre (2019 bis 2020).

So wird das Robotaxi später bestellt

„Unser Ziel ist es, ökologische und wirtschaftliche Betriebsstrategien für die Robotaxis zu entwickeln. Ein großer Vorteil der autonomen Fahrzeuge wäre der, dass auch Personen, die keinen Führerschein besitzen, komfortabel und schnell an ihren Wunschort gelangen. Ich denke hier an Kinder, die zum Musikunterricht gebracht werden wollen, an ältere Menschen, die nicht mehr selbst fahren können und an die Pakete, die automatisch ausgeliefert werden“, erklärt Prof. Dr. Rößler. Wenn es soweit ist, sollen die Passagiere die Robotaxis über eine App zu sich nach Hause bestellen und gleichzeitig den Zielort eingeben können. Eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software im Hintergrund entscheidet dann, welches Robotaxi zu welchem Zweck wohin geschickt wird.

„Die Sicherheit wird uns noch lange beschäftigen“

Rein von der Fahrzeugtechnik her betrachtet, könnten die autonom fahrenden Fahrzeuge in den nächsten fünf Jahren an den Start gehen. Parallel muss der Aspekt der Cybersicherheit betrachtet werden: „Fast alle neuen Fahrzeuge sind heute mit dem Internet verbunden, es kam auch schon vor, dass diese gehackt wurden“, gibt Prof. Dr. Rößler zu, „hier muss sehr genau gearbeitet werden.“ Zwar können Systemupdates die Sicherheitslücken schließen, aber bislang gibt es vermutlich keine komplett sicheren Systeme mit dieser Komplexität. Weiterhin gibt es noch rechtliche Fragen, die geklärt werden müssen.

Eine große Auswirkung hätte die Robotaxiflotte auch auf die Arbeitswelt. Angenommen, es würde nur noch autonom fahrende Fahrzeuge geben, würden viele Arbeitsplätze von Taxi-, Bus-, und LKW-Fahrern und -Fahrerinnen wegfallen. Prof. Dr. Rößler gibt aber zu bedenken: „Es wird trotzdem immer jemanden geben, der sich um die Fahrzeuge kümmern und sie kontrollieren und warten muss. Auch seitens der Informationstechnik würden viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die Arbeiten verlagern sich so gesehen in andere Bereiche.“

Mehr über das Projekt „KI4Robofleet“ gibt es auf der Infoseite.

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