Riskanter Substanzkonsum bei Geflüchteten

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„Präventionsmaßnahmen und Wissenstransfer innerhalb der Sozialen Arbeit bezüglich riskanten Substanzkonsums für Menschen mit Fluchterfahrungen in Übergangswohnheimen“ (PraeWi) – so lautet das Projekt, mit dem die Hochschule Esslingen neue Maßnahmen zur Suchtprävention mit und für Menschen mit Fluchterfahrung entwickelt, erprobt, evaluiert und bundesweit streut. Gefördert wird das Projekt mit knapp 550.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Besondere Bedürfnisse erfordern gezielte Unterstützung

Geflüchtete Menschen in Übergangswohnheimen benötigen gezielte Orientierungshilfen und Unterstützung für den Neuanfang. Nicht erfüllte Bedürfnisse sowie vor, während und nach der Flucht erlebte Menschenrechtsverletzungen, aber auch Unsicherheiten können bei den Bewohnern dieser  Unterkünfte zu psychischen, physischen, sozialen und organisatorischen Problemen führen. Hinzu kommt  die äußere Umgebung und Atmosphäre in den Unterkünften, welche im Kontext mit riskantem Suchtmittelkonsum eine weitere wichtige Rolle spielt.

Teilhabe ist wichtig

„Damit asylsuchende Personen sich gut in unserem Land zurechtfinden, müssen physische und psychische Störungen und Belastungen möglichst früh erkannt werden. Ziel unseres Projektes ist, den Konsum von riskanten Substanzen möglichst zu verhindern und Alternativen zu schaffen“, so Prorektorin Prof. Dr. Marion Laging, die für das Präventionsprojekt an der Hochschule Esslingen verantwortlich ist.

Mit dem Projekt „PraeWi“ sollen neue Maßnahmen zur Suchtprävention mit und für geflüchtete Menschen entwickelt und erprobt werden. In Abhängigkeit von den Ergebnissen einer vorhergehenden umfassenden Bedarfs- und Ressourcenanalyse werden konkrete Präventionsmaßnahmen entwickelt und gebündelt. Die Besonderheit dabei: In allen Projektphasen sind alle relevanten Beteiligten (Geflüchtete, Mitarbeitende der betreuenden Sozialdienste, ehrenamtlich Tätige, Betreiber sowie Träger der Gemeinschaftsunterkünfte und weitere Beschäftigte in den Unterkünften) kontinuierlich und systematisch in den zu bildenden Arbeitsstrukturen beteiligt.

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Ausbildung von Kompetenzen, die ein informiertes, selbstbestimmtes und selbst verantwortetes Handeln hinsichtlich des Suchtmittelkonsums bei den  geflüchteten Menschen fördern. Unterstützt werden soll dies durch die Schaffung von so genannten gesundheitsförderlichen Lebenswelten. Risikofaktoren, welche die Entstehung beziehungsweise Intensivierung von Suchtproblemen begünstigen, sollen so minimiert werden.

Weitere Informationen

Das Projekt ist auf einen Zeitraum von vier Jahren angelegt. Seit Projektstart Ende 2019 wurden wichtige Kooperationsbeziehungen zu den Trägern der Gemeinschaftsunterkünfte aufgebaut sowie Befragungen zur Bedarfs- und Ressourcenanalyse durchgeführt. Gefördert wird das Multi-Komponenten-Präventionskonzept vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

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