Promotion

Wie lange dauert eine Promotion normalerweise? Gibt es eine maximale Dauer?

Eine Promotion dauert im Schnitt rund 4 Jahre, variiert aber je nach Fach und persönlicher Situation. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften ist die Promotionsdauer oft kürzer als in den Geistes- oder Sozialwissenschaften. Persönliche Umstände wie Familienzeit oder Krankheit können die Promotion verlängern. Mehr zur durchschnittlichen Dauer nach Fach finden Sie in der Statistik BW 2022.

Eine gesetzliche Höchstdauer für die Promotion gibt es nicht. Wer allerdings an der Hochschule angestellt ist, fällt unter das Gesetz über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft – dort sind meist 6 Jahre vor der Promotion als Befristung erlaubt.

Wie kann ich mir die Promotionszeit vorstellen?

Während der Promotionszeit forscht man intensiv zum eigenen Thema, schreibt wissenschaftliche Texte, veröffentlicht Artikel, hält Vorträge auf Konferenzen und übernimmt teils auch Lehraufgaben.

Ein Großteil der Arbeit findet am Schreibtisch statt, oft allein – darum ist es wichtig, sich aktiv mit anderen Promovierenden oder Wissenschaftler:innen zu vernetzen. Der Austausch fördert die Motivation und hilft am Ball zu bleiben.

Wie plane ich meine Promotion?

Das Wichtigste: Behalten Sie die drei grundlegenden Dinge im Blick: Motivation, Verpflichtungen (z. B. Job, Familie) und Finanzen.

Was die detaillierte Planung angeht, teilen Sie Ihr Dissertationsvorhaben in machbare sinnvolle Arbeitspakete auf (z. B. Gliederung, Literaturrecherche, Datenerhebung). Setzen Sie sich dabei klare, erreichbare und realistische Ziele.

Planen Sie so gut wie möglich feste Arbeitszeiten für Forschung und Schreiben ein. Berücksichtigen Sie Zeit für Lehre, Arbeit und Familienpflichten und bauen Sie Pufferzeiten ein. Mit Verzögerungen muss man immer rechnen – es dauert meistens länger als gedacht. 

Arbeiten Sie möglichst konsistent und zu produktiven Zeiten, bauen Sie aber auch regelmäßige Pausen ein, um Überlastung zu vermeiden. Bereiten Sie sich mental darauf vor, dass der Schreibprozess oft in den letzten Phasen intensiver wird. Gutes Stressmanagement und geplante Auszeiten sind wichtig, um bis zum Ende durchzuhalten.

Wie finanziere ich eine Promotion?

Eine Promotion kann durch Stipendien, Forschungsassistenzen, eigene Ersparnisse, Förderprogramme staatlicher oder privater Stiftungen sowie durch die Finanzierung durch Unternehmen oder Organisationen erfolgen. Unter Umständen kann man alternativ auch an der eigenen Universität oder HAW eine Teilzeitstelle als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in annehmen oder die Promotion berufsbegleitend gestalten, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile; umso wichtiger ist es, die finanzielle Belastung realistisch zu planen.

1. Berufsbegleitend 

Vorteile: 

  • Einkommen ist gesichert: Sie können weiterhin arbeiten und verdienen ein Gehalt
  • Praktische Erfahrung: Sie können weiterhin Ihre Karriere verfolgen und ggf. das berufliche Wissen mit der Forschung verbinden
  • Netzwerk: Sie bauen gleichzeitig berufliche und akademische Netzwerke auf

Nachteile: 

  • Zeitmanagement: Es ist schwieriger, Arbeit und Promotion effektiv auszubalancieren
  • Längere Dauer: Die Promotion dauert in der Regel länger als eine Vollzeit-Promotion
  • Weniger Fokus: Sie haben möglicherweise weniger Zeit, sich intensiv auf die Forschung zu konzentrieren

2. Stipendien/Forschungsassistenzen/Förderungen

Vorteile:

  • Finanzielle Entlastung: Sie erhalten eine monatliche Unterstützung, die Sie von finanziellen Sorgen befreit
  • Zeit für Forschung: Da Sie sich voll auf die Promotion konzentrieren können, bleibt mehr Zeit für die wissenschaftliche Arbeit
  • Akademische Freiheit: Sie sind nicht an eine berufliche Tätigkeit gebunden und können die Forschung selbstständig gestalten

Nachteile:

  • Begrenzte Dauer: Stipendien sind oft zeitlich begrenzt; dies kann den Druck erhöhen, die Promotion innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens abzuschließen
  • Abhängigkeit: Sie sind auf die Zusage des Stipendiengebers angewiesen, möglicherweise gibt es Auflagen oder Erwartungen
  • Geringeres Einkommen: Stipendien oft weniger Gehalt als eine Vollzeitstelle

3. Arbeit als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in

Vorteile:

  • Forschungserfahrung: Sie sammeln wertvolle praktische Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten, Forschung und Lehre
  • Netzwerk: Sie haben Zugang zu akademischen Netzwerken und Ressourcen der Hochschule
  • Betreuung: Sie haben oft eine enge Betreuung durch erfahrene Professor:innen und Kolleg:innen durch regelmäßigen Kontakt

Nachteile:

  • Zeitdruck: Die Arbeitsbelastung kann hoch sein, da Sie sowohl die Aufgaben als Mitarbeiter:in als auch als Promovierende:r bewältigen müssen
  • Teilweise Einschränkungen: Die Forschung könnte durch andere Arbeitsaufgaben (z. B. Lehre) oder die Schwerpunkte des Instituts eingeschränkt sein
  • Geringeres Einkommen: Mitarbeiterstellen sind oft in Teilzeit ausgeschrieben und an die Bedingungen und das Gehaltsschema des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst gebunden. Das Gehalt ist daher oft geringer als in der Praxis
Soll ich meine Dissertation auf Englisch / in einer anderen Sprache schreiben?

Ob Sie Ihre Dissertation auf Englisch oder in einer anderen Sprache schreiben sollten, hängt von Ihrem Fach, Ihrer Zielgruppe und den entsprechenden Forschungsfeldstandards ab.

Englisch ist besonders in den Natur-, Technik- und Sozialwissenschaften weit verbreitet. Es kann oft sinnvoll sein, auf Englisch zu schreiben, wenn Sie international publizieren oder arbeiten möchten, Ihre Forschung einer breiteren Fach-Community zugänglich machen wollen oder in einem internationalen Team oder Projekt arbeiten.

Wichtig: Die Entscheidung muss mit der/dem Betreuer:in abgestimmt werden, zudem hängt sie auch von der Promotionsordnung ab – manche Institutionen schreiben eine bestimmte Sprache vor oder erlauben das Schreiben in einer anderen Sprache nur mit Begründung. 

Ich habe Familienverpflichtungen - wie schaffe ich das alles UND promoviere gleichzeitig?

Mit Familienverpflichtungen zu promovieren, erfordert gute Planung und Priorisierung. Achten Sie darauf, realistische Ziele zu setzen, genügend Zeit für Ihre Familie einzuplanen und regelmäßig mit Ihrem Umfeld (Familie, Partner:in, Betreuer:in) abzusprechen, wie man mit Planänderungen umgeht. Auch flexible Arbeitszeiten und ein realistischer Zeitplan können helfen, die Balance zu finden. Rechnen Sie zudem mit Verzögerungen und bauen Sie Puffer in Ihre Promotionsplanung ein.

Soll ich kumulativ promovieren?

Bei einer kumulativen Promotion besteht die Dissertation nicht aus einer Monografie, sondern aus mehreren eigenständigen, wissenschaftlich veröffentlichten Artikeln, die thematisch miteinander verbunden sind. Diese werden durch eine Einleitung („Rahmentext“) ergänzt. Ob Sie kumulativ promovieren sollten, hängt von Ihrem Fach, Ihrer Publikationsstrategie und Ihren beruflichen Zielen ab. 

Vorteile: 

  • Sie sammeln schon während der Promotion Publikationen – das ist gut für eine akademische Karriere
  • Forschungsergebnisse können früh sichtbar gemacht und diskutiert werden
  • Der Arbeitsprozess ist oft flexibler und modularer

Nachteile:

  • Sie sind abhängig von den Publikationsbedingungen (z. B. Peer-Review, Co-Autorenschaft)
  • Die Anforderungen sind je nach Fach und Promotionsordnung unterschiedlich
  • Sie brauchen in der Regel mehrere hochwertige Veröffentlichungen – das kostet extra Zeit

Ob diese Form möglich oder sinnvoll für Sie ist, sollten Sie mit Ihrer/Ihrem Betreuer:in klären und anhand der Promotionsordnung Ihrer Universität in Erfahrung bringen.

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