Endlich wieder auf Exkursion!

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Nach einer Covid-19-Pause war es endlich wieder soweit. Ende April ging es für die Esslinger Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer auf eine dreitägige Exkursion. Für die Studierenden war dies eine einmalige Gelegenheit, um Einblicke in kleinere Familienunternehmen sowie große, internationale Unternehmen zu erlangen. Während der entspannten Busfahrt freuten wir uns schon auf unseren ersten Stopp bei Goldhofer.

Führung über das Werksgelände von Goldhofer

Nach einem freundlichen Empfang bekamen wir eine kurze Firmenvorstellung von Anna Ländle, Personalreferentin Human Resources. Goldhofer, gegründet als Familienunternehmen 1705 mit Sitz in Memmingen, ist Hersteller für Sonder-, Schwerlast- und Spezialtransportfahrzeuge. Weltweit verteilt sich das Unternehmen auf 7 Standorte mit circa 770 Mitarbeiter. Ein besonderer Schwerpunkt besteht im Airport-Transport, wobei hier der Zukunftsgedanke in den emissionsfreien Schleppern liegt.

Anhand von Pendelachsen mit Kugeldrehkranzlagerung, wodurch eine Radeinschlagungsmöglichkeit von bis zu 270 Grad möglich ist, sind die Schwerlast-Transporter wendig und flexibel. In einer Fahrzeugvorführung wurde uns die moderne, externe Steuerung der ADDrive vorgeführt. Hierbei handelt es sich um ein manuell gesteuertes Schwerlast Modul.

Mittags bekamen wir eine Führung über das Werksgelände. Dabei durften wir in die verschiedenen Abteilungen, Lackierung, Montage, Stangenfertigung, Sattelfertigung, sowie in das Logistikzentrum einen Einblick erlangen. Zum Abschluss des Tages bei Goldhofer beantworteten uns zwei junge Ingenieure noch offene Fragen und berichteten uns von ihrer Erfahrung bei Goldhofer.

Good to know: Bei Goldhofer werden alle Werkstücke bis 80 mm Dicke als Bleche bezeichnet.

Besichtigung der nahegelegenen Firma Grob

Am nächsten Morgen ging es gemeinsam zu Fuß zur nahegelegenen Firma Grob. Mit insgesamt 15 Vertriebs- und Serviceniederlassungen, 5 Werken (USA, Brasilien, China, Italien, Indien) und 7000 Mitarbeiter, ist die Firma Grob seit über 90 Jahren ein weltweit anerkanntes Familienunternehmen im Bereich hoch innovativer Produktions- und Automatisierungssysteme.

Durch hohe Marktanteile (70%) in der Universalmaschinenproduktion, sowie 80% bei der Statorfertigung ist Grob in zukunftssicheren Bereichen bestens aufgestellt. Anhand der neuartigen Hairpin-Technologie bei der Statorfertigung profitiert Grob von Großprojekten durch unternehmenseigene Fertigungsstraßen bei Tesla, Daimler, Volkswagen und BMW.

Nach dem kurzen Überblick wurden wir auf einen Betriebsrundgang mitgenommen. Angefangen bei dem modernen, gut ausgestatteten Ausbildungszentrum, über die Statorenfertigung, das Technologie-, Anwendungs- und Blechfertigungszentrum bis zur Inbetriebnahme-Halle.

In dieser Halle konnten wir mitverfolgen, wie die Universalmaschinen und ganze Betriebsstraßen anhand Bausätzen zusammengebaut und in Betrieb genommen wurden. Die erste Inbetriebnahme erfolgt mit dem Kunden direkt vor Ort, anschließend wird das Produkt soweit wie nötig auseinandergebaut und ausgeliefert.

Good to know: Ein gefräster Basketballkorb aus Aluminium ist das meist geklickte Video der Firma Grob.

Führung durch eine der fünf ältesten Brauereien der Welt

Nach einer kurzen Mittagspause im Hotel wurden wir zur Irseer Klosterbrauerei gefahren. Als Einstieg zeigte uns der Geschäftsführer, David Frick, eine “Bildton” Präsentation zur Entstehungsgeschichte der Brauerei. Anschließend durften wir hinter die Kulissen des Braugeschehens blicken. Das Irseer Klosterbräu gehört zu den fünf ältesten Brauereien der Welt. Dabei legen sie noch heute besonderen Wert auf Qualität statt Quantität. Das Bier wird in horizontalen Fässern für 13 bis 15 Wochen gelagert, dadurch kann die Brauerei auf die Filtration verzichten und erhält trotzdem ein sehr klares, weniger herbes Bier.

Nach der Führung durften wir den Irseer Urtrunk und das Irseer Starkbier gemeinsam mit dem Geschäftsführer verkosten.

Good to know: David Frick: „Bier immer kühl und dunkel lagern – aber wieso überhaupt lagern und nicht gleich trinken?!“

Größte Firma der Exkursion: Voith

Der letzte Tag startete bereits früh. Ausgecheckt und mit dem Gepäck ging es nach Heidenheim zu der größten Firma der Exkursion, Voith.

Während des Frühstücks wurde uns das Unternehmen vorgestellt. Seit 150 Jahren steht Voith für Technologien und Dienstleistungen in den Bereichen Voith Hydro, Voith Turbo und Voith Paper. Insgesamt ist das Unternehmen mit über 20.000 Mitarbeitern in mehr als 60 Ländern weltweit vertreten. Einen detaillierten Einblick erhielten wir in den Bereich Voith Hydro. In diesem Bereich ist Voith ein weltweit führender Komplettanbieter für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken. Je nach Anforderung werden verschiedene Turbinen, wie zum Beispiel die Kaplan- oder Peltonturbinen gefertigt.

Nach der Einführung im Ausbildungszentrum erhielten wir eine Führung durch die Großturbinenhalle und das Testlabor „die Brunnenmühle“. In der Großturbinenhalle werden die einzelnen Bestandteile eines Wasserkraftwerks gewartet und gefertigt. Vor uns erstreckten sich 5 Meter große Laufräder, riesige Leitschaufeln und Leiträder.

In der Brunnenmühle werden skalierte Miniatur-Prototypen für die Großprojekte auf alle relevanten Eigenschaften geprüft. Durch verschiedene Simulationen, sowie Hoch- und Tieflagebehälter, werden die Prototypen über mehrere Monate getestet. Sobald alle Fehlermöglichkeiten, wie beispielsweise Kavitation, behoben sind, wird der Kunde benachrichtigt. Verläuft die Vorführung fehlerfrei, so wird die Anlage in die Produktion geschickt.

Good to know:  Die meisten Fische überleben das Durchschwimmen der Rohrturbinen. Manchen macht es sogar Spaß (wird vermutet).

Nachdem wir von Voith verabschiedet wurden, ging es zurück zur Hochschule nach Esslingen. Drei spannende und ereignisreiche Exkursionstage waren zu Ende.

Weitere Informationen

Fakultät Maschinen und Systeme

Bachelorstudiengang Maschinenbau

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