Labore bei Chemieingenieurwesen
Labor Bauten- und Korrosionsschutz
Inhalte
Wie kann in der Praxis die Korrosionsbeständigkeit von Metallen bzw. die Wirksamkeit von Korrosionsschutz-Maßnahmen beurteilt werden? Wie wählt man effektive Korrosionsschutz-Maßnahmen aus? Im Praktikum „Korrosionsschutz“ lernen die Teilnehmer die wichtigsten experimentellen Methoden und Auswerteverfahren zur Beantwortung solcher Fragen kennen,z.B:
- Beschleunigte Bewitterungstests wie Salzsprüh-, Kondenswassertest und zyklische Testverfahren
- Galvanostatische/potentiostatische Messung von Strom-Spannungs-Kurven
- Impedanzspektroskopie
- Rasterkelvinsonde
- Metallographie
- Elektronenmikroskopie
und wenden Sie z.B. zur Beurteilung folgender Fragestellungen an:
- Messung von Korrosionspotential und Korrosionsgeschwindigkeit
- Beurteilung der Passivität von Metallen
- Lochfraßkorrosionsbeständigkeit
- Effektivität und Mechanismus von Korrosionsschutz-Inhibitoren
- Untersuchung der Struktur und Wirksamkeit von Konversionsschichten
- Untersuchung der Korrosionsschutz-Wirkung von Beschichtungen
- Untersuchung des Versagens von Korrosionsschutz-Beschichtungen durch Blasenbildung, kathodische Delamination und Filiform-Korrosion
- Vergleichende Beurteilung von Korrosionsschutz- Beschichtungen
- Aufklärung von Schadensfällen
Im Praktikum „Bautenschutz“ führen die Teilnehmer einerseits Modell-Versuche zum Verständnis der Baustoff-Degradation durch, z.B.
- Morphologie und chemische Zusammensetzung von Baustoffen
- Wassertransport in Baustoffen
- Wasserdampfdiffusion
- Sorptionsisothermen
- Salzgehalt und Einfluss hygroskopischer Verunreinigungen auf den Wasserhaushalt
- Festigkeitsprofil und Feuchteverteilung
andererseits Untersuchung zur Beurteilung von Bautenschutz-Maßnahmen wie
- Einfluss von Beschichtungen, Hydrophobierungen und anderen Oberflächenbehandlungen auf die Wasser- und Wasserdampf-Durchlässigkeit
- Zerstörende und zerstörungsfreie Messung des Wassergehaltes von Baustoffen
- Beurteilung des Salzgehaltes von Baustoffen
- Stahlbeton: Beurteilung der Karbonatisierungstiefe, Bewehrungsstahl-Korrosion (auch zerstörungsfrei) und Oberflächenhärte
- Zerstörungsarme Aufnahme von Festigkeitsprofilen und Beurteilung von Steinverfestigungs-Maßnahmen
- Beurteilung und Auswahl von Beschichtungen im Stahlbau
- Beurteilung und Auswahl von Beschichtungen im Bautenschutz
- Schadensfallanalytik an einem Wohngebäude
Leitung: Prof. Dr. Renate Lobnig
Assistenten:
Laborraum: S 10.201, S 10.211, S 10.213
Labortelefon: -3516, -3519, -3521
Labor Gestaltung
Inhalte
Die Fächer im Bereich Gestaltung umfassen als 4stündige Pflichtvorlesung im Grundstudium die
Form- und Farbtheorie , und im Wahlpflichtbereich und Hauptstudium die Fächer Farbdesign als 2stündige Vorlesung, die Kreative Werktechnik als 4stündigen Praxis - Werkstattblock, die Produktgestaltung / Farbe als Ganztagesseminar mit 8SWS (Theorie und Praxis), Konstruktives und Freies Zeichnen als 2stündiges Seminarangebot und den Denkmalschutz als 4stündige Seminarveranstaltung.
Basierend auf der Lehre des Bauhauses werden in der Vorlesung Form- und Farbtheorie im ersten Teil u.a. Themenbereiche der Formtheorie nach Kerner Duroy, Johannes Itten und Wassiliy Kandinsky angesprochen. Eine besondere Gewichtung kommt dem Kapitel der Farbtheorie zu. Hier stehen die Theorien Goethes, Ittens und anderer Bauhauslehrer im Vordergrund.
In der Vorlesung Farbdesign werden Bereiche des aktuellen Farbdesigns wie des Produkt- und des Objektdesigns, der Werbung und der Typographie angesprochen. Themen wie Farbe und ihre Symbolik, ihre Wirkung auf das Wohlbefinden des Menschen, Farbe und Gesundheit sowie Farbe in den Druck- und Medientechniken bilden einen Schwerpunkt.
Die Kreative Werktechnik bietet im Sinne der Bauhauslehre einen Werkplatz zum Üben und Experimentieren mit „Farbe als einem Kreativen Ausdrucksmittel“ an. Der Werkbereich ist definiert als die Schnittstelle zwischen „freier und angewandter Kunst“. Nach Walter Gropius ist Kunst nicht lehr- oder lernbar, wohl aber ein gutes Handwerk. In freien Übungen zum Thema Punkt, Linie und Fläche wird in Schwarz Weiß oder Farbe mit unterschiedlichsten Werkzeugen gearbeitet.
Die Thematiken des angewandten Farbdesigns - der Architekturgestaltung und des Objektdesigns - werden in der Veranstaltung Produktgestaltung/Farbe behandelt.
Von den Studierenden wird der kritische Umgang mit Farben und Farbvalenzen geübt. Bereiche des Objektdesigns (z.B. Typographie / Schrift) werden in praktischen Anwendungen durchgeführt, eventuelle Ausstellungsbesuche, speziell auf das Thema Farbe abgestellt, runden das Seminar ab.
Um das Lesen anlagetechnischer Pläne zu erlernen, wird das Fach Konstruktives und Freies Zeichnen angeboten. Hier wird im Schwerpunkt der Zusammenhang zwischen 2 und 3-dimensionaler Darstellung von einfachen Objekten oder Maschinenbauteilen untersucht. Dazu gehören neben der 3-Tafelprojektion die verschiedenen parallelperspektivischen Darstellungen wie auch das perspektivische Darstellen von Gegenständen mit verschiedenen Fluchtpunkten.
Leitung: Prof. Klaus Friesch
Assistenten: B.Sc. Vanessa Staudt
Laborraum: S 1.-131
Labortelefon: -3535
Labor Lackherstellung
Inhalte
Die Studierenden bekommen im Praktikum mehr oder weniger komplexe Aufgaben, die sie selbstständig und zielbezogen lösen müssen; d.h. sie lernen Lackrezepturen zu entwickeln. Die Lacke werden dann mit verschiedenen Dispergieraggregaten hergestellt (Bild 1, links).
Die so erhaltenen Lacke werden auf die entsprechenden Untergründe aufgetragen (Bild 2, mitte) und getrocknet bzw. gehärtet.
Nach Prüfung der Beschichtungen erkennen die Studierenden beispielsweise, dass mit steigender Pigmentierung Glanz und Flexibilität der Beschichtungen stark abfallen. So lernen sie die Abhängigkeit der Beschichtungseigenschaften von den Inhaltstoffen der Lacke (Rezepturbestandteilen) kennen. In einem anderen Fall beobachten sie, dass es zur Entmischung von Pigmenten kommt (Bild 3, rechts); dieses Schadensbild kann durch Zugabe eines geeigneten Silicon-Additivs beseitigt werden. So lernen die Studierenden die Wirkungsweise von Lackadditiven kennen.
Leitung: Prof. Dr. Markus Schackmann
Assistenten: Dipl.-Ing.(FH) Christine Kunert
Laborraum: S 10.219
Labortelefon: -3524
Labor Oberflächen- und Nanochemie
Inhalte
Im Labor Oberflächen- und Nanochemie stehen für die Präparation und Charakterisierung spezifischer Oberflächen die nötigen Apparaturen zur Verfügung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der chemischen Modifikation der Oberflächen sowie deren Strukturierung auf der Nanometerskala. Ziel der in diesem Rahmen abgehaltenen Laborveranstaltungen ist es, den Studierenden die Wechselwirkung zwischen Chemie, Struktur und Funktion der Oberflächen zu verdeutlichen. Dies soll an einem Beispiel veranschaulicht werden:
Bei der Silanisierung von Siliciumdioxid-Oberflächen wird ein molekularer Film von Alkylsilanmolekülen auf der Oberfläche aufgebracht. Durch die Reaktionsparameter kann die Art der Ausbildung und damit die Qualität der erhaltenen Filme gesteuert werden, wie an Hand von Kontaktwinkelmessungen überprüft wird. Durch eine zusätzliche Strukturierung der Oberfläche kann der Kontaktwinkel bei gleicher Silanisierung gegenüber der glatten Oberfläche nochmals gesteigert werden.
Weitere Versuche beschäftigen sich u.a. mit
Thiolisierung, Superhydrophoben Schichten, Antireflexbeschichtungen, Photokatalytischen Grenzschichten, Elektrochemischen Doppelschichten
Dabei kommen folgende experimentelle Techniken zum Einsatz
Tauchziehen, Spin-Coaten, Siebdruck, Hydrothermale Synthese, UV-Vis Spektrometrie, Kontaktwinkelmessungen, Zetapotential-Messungen
Die Forschungsaktivitäten im Labor Oberflächen- und Nanochemie umfassen u.a.
- Sorptionsgleichgewichte von Ionen und Polymeren
- Elektrokinetische Pulvercharakterisierung
- Grenzflächeneigenschaften in Dispersionen
Leitung: Prof. Dr. Stephan Appel
Assistenten: B.Sc. Stefan Schacht
Laborraum: S 13.-113
Labortelefon: -3246
Labor Polymerwerkstoffe
Inhalte
Im Praktikum soll den Studierenden das Gebiet der Polymerwerkstoffe von ihrer chemischen Zusammensetzung über die Werkstoffprüfung bis zur Herstellung und Nachbehandlung von Fertigteilen nahe bringen. Im Zentrum des Praktikums steht das Kennen lernen der verschiedenen stofflichen, verarbeitungstechnischen und äußeren Einflussgrößen auf die Werkstoffeigenschaften. Andere Schwerpunkte bilden die Kunststoffverarbeitung und Beschichtung. Hier erhalten die Studierenden Gelegenheit, Kunststoffteile selbst vorzubehandeln, zu lackieren und den Kunststoff-Lack-Verbund zu prüfen.
Im Praktikum -Organische Bindemittel und Pigmete lernen die Studierenden verschiedene Bindemittel und Pigmente selbständig herzustellen und diese nach bestimmten Kriterien zu prüfen. Besonderes Augenmerk wird auf die Herstellung von umweltfreundlichen Bindemitteln gelegt. Die hergestellten Bindemittel und Pigmente werden physikalisch charakterisiert und anwendungstechnischen Prüfungen unterzogen. Von Bindemitteln wird das Trocknungs-/Härtungsverhalten von Pigmenten z.B., die Farbstärke geprüft.
Leitung: Prof. Dr. Guido Wilke
Assistenten: Dipl.-Ing. Karin Bertleff
Laborraum: S 10.206, S 10.207
Labortelefon: -3510, -3511
Labor Werkstoffprüfung Lacke



Inhalte
Im Labor Werkstoffprüfung Lacke werden grundlegende lacktechnologische Prüfungen erlernt. Dazu verwendet man einfachen, selbst hergestellte sowie marktverfügbare Lacken, Druckfarben und anderen Beschichtungsstoffe und Beschichtungen.
Untersuchungen von lacktechnologischen Parametern die die Prozessfähigkeit von Lacken bestimmen gehören nicht nur zu den Laborversuchen, sondern werden auch durch Übungen im Seminar erarbeitet.
Zum Programm gehören beispielsweise mechanisch technologische Prüfungen wie Schichtdickenmessung, Härte, Elastizität, Flexibilität, Kratz- und Abriebbeständigkeit
Farbe und Glanz - die Appearance - also das Erscheinungsbild von Lacken wird visuell beurteilt und durch Methoden wie Glanzmessung mit Reflektometer, Hazemeter, Gonoiophotometer, Farbmetrik
Rheometrie spielt im Labor eine wichtige Rolle und ist an drei Rheometern möglich (davon zwei mit Luftlager)
- an Lacken und anderen Beschichtungsstoffen
- beim Einsatz in der Lackentwicklung und in der Qualitätskontrolle
Die Beständigkeit von Lacken und Druckfarben bei Bewitterung und gegen Chemikalien, Umweltchemikalien, Lebensmittel etc. wird durch gängige Methoden untersucht (links Mikrosopische Aufnahme der Schädigung einer Lackschicht durch die Einwirkung eines Lösemitteltropfens)
Leitung: Prof. Dr. Georg Meichsner
Assistenten: Dipl.-Ing. Karin Bertleff
Laborraum: S 10.205
Labortelefon: - 3509